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#4 HEALTH & LIFE: Ernährung - Echte "Lebens"-Mittel


Echte "Lebens"-Mittel enthalten keine Zutaten


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In diesem Beitrag möchte ich nicht allzu tief in das Thema "Ernährung" einsteigen oder das Thema unnötig verkomplizieren. Es gibt genügend Artikel & Bücher, die sich mit den Einzelheiten auseinandersetzen und ins Detail gehen.


Ich selbst habe bereits einige Bücher über Ernährung, Sporternährung usw. gelesen und auch während meines Studiums oder durch Fortbildungen Einiges gelernt. Dennoch bin ich der Meinung, dass dieses Thema mit den Grundlagen ("Basics") beginnt und es kein Expertenwissen für eine ausgewogene und gesunde Ernährung braucht.


Das Buch 64 Grundregeln ESSEN - von Michael Pollan bringt die Einfachheit für eine natürliche und gesunde Ernährungsweise sehr gut auf den Punkt. Wer jedoch auf der Suche nach Details & wissenschaftlichen Studien ist, wird in diesem Buch aber nicht fündig werden ;)


"Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!" - Hippokrates

Viele kennen wahrscheinlich das Zitat von Hippokrates oder auch den Spruch: "One apple a day, keeps the doctor away." So einfach ist es dann auch wieder nicht.


Die richtige Ernährungsweise ist entscheidend wie leistungsfähig wir im Alltag sind. Auch die präventiven Effekte einer vielfältigen Ernährungsweise sind unbestritten. Aus Sicht der Prävention ist Nahrung eine sehr gute Medizin.

Aus Sicht der Rehabilitation bzw. dem Heilen von Krankheiten ist es vielleicht fraglich, ob und inwieweit bestimmte Nahrungsmittel Krankheiten heilen können und daher nicht mit "richtiger" Medizin gleichzusetzen.


Nun aber zum eigentlichen Schwerpunkt dieses Beitrags!


Hintergrund:

Weltweit steigt die Anzahl an Übergewicht & Adipositas. Bewegungsmangel und übermäßige Kalorienzufuhr sind zwei der Hauptgründe dafür. Auf das Thema Bewegung bin ich bereits im letzten Artikel genauer eingegangen. In diesem Beitrag dreht es sich heute um das Thema Ernährung.


Neben den gesundheitlichen Auswirkungen, entstehen natürlich auch finanzielle Folgen für unser Gesundheitssystem (="Krankensystem").

5-15% der gesamten Gesundheitskosten westlicher Industriestaaten sind auf die Folgen, die durch Adipositas entstehen, zurückzuführen. In den USA belaufen sich die Kosten auf 150-200 Mrd. US-Dollar jährlich. Tendenz steigend.


Während in Deutschland im Jahr 2000 12% adipös waren, so hat sich der Wert innerhalb von 15 Jahren fast verdoppelt (23,6%).



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1. Problem: Lebensmittelindustrie

Eine der Hauptgründe ist die Lebensmittelindustrie. Die westliche Ernährung besteht zum größten Teil aus Fertigprodukten vollgepackt mit Energie in Form von Zucker & Fett, die für die überkalorische Kost in unserer Ernährungsweise sorgen. Gleichzeitig fehlen dem Körper wichtige Mikronährstoffe & Vitamine. Durch den Mangel an Nährstoffen sehnt sich der Körper aber nach noch mehr Essen, um dieses Ungleichgewicht wieder herzustellen.



2. Problem: Umwelt

Die leichte Verfügbarkeit an Essen ist ein weiterer Faktor. Während wir uns früher auf der Suche & Jagd nach Essen bewegen mussten, so reicht mittlerweile ein Anruf und das Essen wird nach Hause geliefert. Auch Werbung & Anzeigetafeln triggern unterbewusst unseren Verstand und beeinflussen uns auf negative Weise.


Fakt: (In Chile sind Werbungen für (ungesunde) Lebensmittel im Fernsehen verboten)


Beispiel:

Befindet sich eine Schüssel voller Süßigkeiten ständig in unserem Blickfeld werden wir wahrscheinlich öfters zugreifen als, wenn die Süßigkeiten weit oben im Schrank verstaut sind.

Rennen wir 5x-mal am Tag am Bäcker vorbei, ist die Wahrscheinlichkeit höher etwas Süßes zu kaufen, als wenn wir einen Umweg machen und kein einziges Mal vorbeilaufen.


Bequemlichkeit:

Unserer körperliche Aktivität ist in den letzten Jahren ebenfalls stark gesunken. Deshalb brauchen wir eigentlich weniger Energie (Kalorien), als früher. Gleichzeitig gibt es aber auch ein Überangebot an Essen. Hinzu kommt, dass unsere Gesellschaft immer auf der Suche nach der schnellen Problemlösung ist.

-> Eine 30-Tage-Diät ist keine Lösung für jahrelanges schlechtes Ernährungsverhalten.

→ Es braucht Gewohnheiten, die gute und gesunde Muster fördern und schlechte “ungesunde” Muster eliminiert.



3. Problem: Ernährung & Wissenschaft:

"Ernährung ist super simpel, während Ernährungswissenschaft ein sehr kompliziertes Thema ist."


Die Wissenschaft konzentriert sich oft auf bestimmte Parameter bzw bestimmte Nährstoffe (z.B. Fett). Dabei wird aber nicht beachtet, welche anderen Nährstoffe (Vitamine & Mineralstoffe) im Lebensmittel enthalten sind und wie diese in unserem Körper miteinander interagieren.


Wir schauen quasi durch die Lebensmittel hindurch und sehen so beispielweise nur die Kalorien, die dahinter stecken.

→ Wir fokussieren uns lieber auf einen schlechten Nährstoff und vernachlässigen alle anderen Nährstoffe.

-> “Lebensmittel” sind aber mehr als nur die Summe ihrer Nährstoffe & wie diese Nährstoffe im Körper zusammenarbeiten wurde bislang erst ansatzweise verstanden.


Blue-Zones:

Es gibt weltweit 5 blaue Zonen. Blaue Zonen sind Regionen in denen die Menschen viel länger leben als der Durchschnitt. Die Einwohner dort sind seltener von Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz betroffen als der Rest der Welt.


Einer der Gründe, warum die Menschen dort länger leben, sind eben die Essgewohnheiten. Jede der 5 Zonen hat ihre eigene Ernährungsform, egal ob fett-, protein- oder kohlenhydratreich. Die Verteilung der Makronährstoffe scheint also nicht der Grund zu sein, warum manche Menschen adipös werden oder an anderen Krankheiten erkranken.


Beim Großteil der Ernährung handelt es sich um echte “Lebens”-Mittel und um regionale und saisonale Produkte aus der Natur. Dabei sind 90-95% pflanzliche Lebensmittel, die minimal verarbeitet werden (z.B. Reis, Nüsse, Bohnen, Vollkornprodukte…)


Essen ist in diesen Regionen auch ein Bestandteil der Kultur. Man trifft sich, tauscht Geschichten aus, pflegt soziale Kontakte und lässt sich vor allem viel Zeit beim Essen.

Wenn WIR gestresst sind, greifen wir am liebsten auf Stressnahrung wie Fast-Food oder Süßigkeiten zurück. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass unserer Verdauungssystem unter Stress deutlich schlechter funktioniert als unter Ruhe.


Hier ein paar Tipps:

  1. Achte auf deine Umwelt (Ersetze schlechte Lebensmittel durch “gesunde” Lebensmittel & meide Trigger in deiner Umgebung)

  2. Lebensmittel stammen aus der Natur und nicht aus dem Labor

  3. Je kürzer die Zutatenliste, desto natürlicher das Lebensmittel

  4. Meide Produkte, deren Zutaten eine Zahl enthalten oder die unaussprechbar sind

  5. Produkte für die erst Werbung gemacht werden muss, sind wahrscheinlich nicht gesund.


(Essen ist zu 80% "Lebens"-Mittel & zu 20% Spaß!)


"Genieß dein Essen!"



 
 
 

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